Flyer in der Er*Sie Tüte

Anwesenheitskontrolle ist scheiße. Das wissen jetzt auch die Er*Sies, dank 3500 Flyern in den Beuteln die am ersten Tag des Semesters verteilt wurden. Zur Übersicht haben wir den Inhalt des Flyers hier nochmal für euch dokumentiert:

http://listenklau2.asta-hannover.de/wp-content/uploads/2017/10/Listenklau-kurzflyer-layout.pdf

Was spricht gegen Anwesenheitslisten?

Anwesenheitslisten…

  • … zwingen die Studierenden zur Teilnahme an Seminaren. Dabei studieren diese aus freien Stücken und sollten selbst wählen können, wo und wie sie sich den Stoff aneignen.
  • … fragen lediglich die physische Anwesenheit ab.
  • … erhöhen den Leistungsdruck und die Arbeitsbelastung. Sie sind ein autoritäres Instrument, das den Studierenden die Freiheit einschränkt ihr Studium selbst zu gestalten.
  • … setzen den Fokus auf die Disziplinierung der Studierenden, anstatt auf Wissenszuwachs.
  • … sind für Studierende mit Fürsorgeverantwortung und/oder chronischen Erkrankungen eine starke Belastung.
  • … ähneln Schulmethoden, obwohl es keine Hochschulpflicht gibt. Durch ihre Verwendung fällt es Er*Sies umso schwerer, selbständiges Arbeiten zu erlernen.
  • … führen dazu, dass Veranstaltungen immer gut besucht oder sogar überfüllt sind. Anwesenheit kann somit nicht länger als Referenz für die Qualität der Lehre dienen.

Im Zuge der Bologna-Reform entwickelt sich das Studium zunehmend zu einer Ausbildung, die nicht dem Erwerb von Wissen, sondern der Disziplinierung für den Arbeitsmarkt dient. In diesem System sind die eigenständige Gestaltung des Lernens und der Lerninhalte zwei der letzten verbliebenen Freiräume für Studierende, welche es zu verteidigen gilt.

Aufgrund des aktuellen politischen und gesellschaftlichen Auflebens rechter Ideologien sind in Niedersachsen Regierungskonstellationen vorstellbar, die sich für eine Wiedereinführung der Anwesenheitspflicht einsetzen könnten. In NRW gibt es sie bereits wieder.

Was tun gegen Anwesenheitslisten?

  • Diskutiert mit den Dozierenden über die Sinnhaftigkeit
  • Zeigt euch solidarisch mit betroffenen Studierenden
  • Tragt bestehende Listen in den Anwesenheitslistenmelder auf der Homepage ein
  • Bringt gefundene Listen gegen einen Finder*innenlohn im AStA vorbei

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